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AutorenbildJoachim Bergauer

Social Network oder der Tod der Kunst

Für mich ist Social Media ein zweischneidiges Schwert – Fluch und Segen zugleich. Die grundlegende Frage lautet immer: Für wen ist es ein Vorteil und für wen ein Nachteil? Auf der einen Seite ermöglicht es uns, Informationen schneller als je zuvor zu verbreiten, aber wie steht es um den Wahrheitsgehalt, wenn die Quellen nicht transparent sind?

In meinem Fall hat Social Media sowohl Möglichkeiten eröffnet als auch Grenzen aufgezeigt. Über 15 Jahre hinweg habe ich meine Arbeit erfolgreich auf verschiedenen Plattformen geteilt und konnte dabei eine beachtliche Reichweite erzielen. 2022 folgten mir über 250.000 Menschen. Doch der Umgang mit erotischen, künstlerischen Inhalten wurde zunehmend problematisch. Obwohl diese Bilder keinerlei expliziten Charakter hatten und weder Scham noch Brüste zeigten, führte die Zensurpolitik dazu, dass meine Reichweite auf nahezu null reduziert wurde.

Die Absurdität zeigt sich daran, wie schnell Inhalte gemeldet werden und wie empfindlich große Plattformen auf Erotische Themen reagieren, insbesondere bei einer großen Anhängerschaft. Es lässt sich durchaus fragen: Hätten große Künstler wie Picasso, Michelangelo , Schiele oder Chagall in der heutigen Zeit überhaupt eine Chance gehabt? Ihre Werke wären wohl als „unangemessen“ gesperrt worden.

Diese Einschränkungen empfinde ich als tiefgreifenden Eingriff in die Kunstfreiheit. Es ist, als baue man sich über Jahre ein Haus und lädt liebevoll Gäste ein, nur um eines Tages ohne Vorwarnung alles zu verlieren, weil die Plattform entscheidet, dass man nicht mehr „konform“ ist.

Zudem tragen Plattformen wie Facebook oder X (ehemals Twitter) dazu bei, Gesellschaften zu spalten, polarisieren und Konflikte zu verschärfen – bis hin zu Kriegen. Obwohl die Grundidee des Teilens und Verbindens großartig ist, bleibt die Umsetzung oft fragwürdig, besonders im Hinblick auf Kunst, die weder verstörend noch spekulativ ist.

Die Frage bleibt: Wohin führt dieser Weg, und was bedeutet das für die Kunst und ihre Freiheit?



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